Am Dienstag, den 15. März, wurden die Hilfsgüter des Christophsbads für die Ukraine abgeholt.

Göppingen: Der 24. Februar 2022 wird als einer der schwärzesten Tage in die Geschichte des modernen Europas eingehen. Mitten in der Coronapandemie und kurz nach den Olympischen Winterspielen in Peking, veranlasste Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriffskrieg auf die Ukraine. Das Elend der Menschen vor Ort ist unbeschreiblich. Um Hilfe zu leisten und die Not der Menschen zu lindern, beteiligt sich auch die Christophsbad Klinikgruppe an einer großangelegten Göppinger Spendenaktion und bereitet sich auf mögliche verletzte und traumatisierte Flüchtlinge aus der Ukraine vor.

 „Wir sind zutiefst erschüttert über den Angriff Russlands auf die Ukraine. Unsere Solidarität gilt der gesamten ukrainischen Bevölkerung. In Gedanken sind wir bei allen, die von diesem Krieg betroffen sind. Wir werden ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten beistehen“, so Geschäftsführer Oliver Stockinger.

„Mit dem Thema ‚Krieg in der Ukraine‘ haben wir uns intensiv beschäftigt und Wege gefunden, wie wir helfen kön­nen. Wir möchten zum einen schnelle Hilfe durch Sachspenden leisten, zum anderen den Flüchtenden hier in Göp­pingen zur Verfügung stehen“, betont Herr Stockinger. Das Christophsbad wird sich vorrangig auf psychiatrische, psychologische und psychotherapeutische Unterstützung konzentrieren, natürlich wird aber auch eine neurologi­sche Versorgung angeboten. Vor allem soll Familien geholfen werden. Kinder wollen wir besonders unterstützen, das heißt, zunächst ist abzuklären, ob sie bereits an posttraumatischen Störungen leiden oder welche Förderung sie benötigen. Um Kindern zu helfen, die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten, wollen wir Angebote zur Erho­lung und Ablenkung ermöglichen, wie Erlebnispädagogik, tiergestützte Therapie, Klettergarten oder Grillabende. „Unsere Mitarbeitenden sind bereit, engagiert zu helfen und zeigen Initiative. Die zahlreichen Anfragen und die Anteilnahme zeigen uns dies sehr deutlich“, berichtet Herr Stockinger.

Am Dienstag, den 15. März, wurden die Hilfsgüter des Christophsbads für die Ukraine abgeholt.

Um die Sprachbarriere zu überwinden, haben sich bisher 6 Mitarbeitende des Klinikums, die sowohl Ukrainisch als auch Deutsch sprechen angeboten, um als Dolmetscherinnen die Sprachbarriere überwinden zu helfen. Dies sind Mitarbeitende aus dem ärztlichen Dienst, der Pflege, der Hauswirtschaft und der Sozialpädagogik.

Damit eine „sinnvolle“ Hilfe an das ukrainische Volk geleistet werden kann, wurden bereits wenige Tage nach Kriegsausbruch anhand von Bedarfslisten eines ukrainischen Rotary Clubs und eines Krankenhauses in Lviv (UA) dringend benötigte Güter vom Projektmanagement des Christophsbads, Marco Sansoni, eruiert. So spendet das Christophsbad medizinische Hilfsmittel in gutem Zustand, welche die Ukraine benötigt, um Verwundete zu versor­gen: 20.000 OP-Masken, 30.000 FFP2-Masken, 5.000 Schutzkittel, 4 große Klinikbetten mit Matratzen und 800 Liter Desinfektionsmittel.

Doch es muss auch dafür gesorgt werden, dass die Hilfe in der Ukraine ankommt, was aufgrund der aktuellen Situa­tion nicht einfach ist. Dafür setzt das Christophsbad auf die Logistikprozesse der Stiftung RoundTable Deutschland. Diese hat aufgrund regelmäßiger Sachspenden (u.a. „Weihnachtspäckchenkonvoi“) Ansprechpartner vor Ort und seit Kriegsbeginn bereits fast 20 Lastwägen mit Hilfsgütern in die Region transportiert. Die medizinischen Sach­spenden des Christophsbads wurden bereits am Dienstag, den 15. März, abgeholt und rollen via Dresden nach Przemyśl (polnisch-ukrainische Grenze), wo sie von ukrainischen Partnern entgegengenommen werden.